Deutsch-Ungarische Wirtschaftsbeziehungen
Deutschland und Ungarn stehen seit Jahrhunderten in einer engen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehung. Auch schon vor der Wende im Herbst 1989 begegneten sich ungarische und deutsche Unternehmen erfolgreich.
Ungarn verfügt heute über eine hohe wirtschaftliche Stabilität, eine sich schnell anpassende Wirtschaftsstruktur und über beachtliche Fortschritte im Hinblick auf das Kosten- und Qualitätsniveau der Produktion, sowie über einen hohen Ausbildungsstand.
Diese positive Entwicklung und die bevorstehende Aufnahme in die EU machen Ungarn zu einem hoch interessanten Partner für deutsche Unternehmen. Dies bedeutet auch, den europäischen und deutschen Markt noch stärker für ungarische Anbieter zu öffnen.
Ungarn hat außer Bauxit, Erdgas, und etwas Erdöl keine nennenswerten Bodenschätze. Das Land ist daher stark vom Außenhandel abhängig.
Mit einem Anteil von annähernd 66% am Bruttoinlandsprodukt ist die Dienstleistungsbranche der mit Abstand wichtigste Wirtschaftssektor in Ungarn. Etwa 26% werden im verarbeitenden Gewerbe und im Bergbau erwirtschaftet, 4% im Baugewerbe und 5% im Agrar- und Forstsektor.
Deutschland ist heute das wichtigste Absatzland Ungarns. Etwa 37% der ungarischen Exporte entfielen auf Deutschland. Mit knapp 85% der Ausfuhren sind Maschinen und Anlagen sowie industrielle Fertigprodukte die wichtigsten Exportkategorien der ungarischen Volkswirtschaft. Eine ähnliche Entwicklung wie beim Export ergab sich auch beim Import. Der Importanteil Deutschlands beträgt 34%. Damit ist Deutschland auch beim Import der wichtigste Handelspartner Ungarns.
Über die zahlenmäßig nachweisbaren Prozesse im Warenverkehr hinaus, nahmen die deutschen Kapitalinvestitionen in der ungarischen Wirtschaft einen wichtigen Platz ein. Die Investitionen deutscher Firmen sind unter den Ländern der mitteleuropäischen Region - an seiner Bevölkerung gemessen - in Ungarn die höchsten. Die Erfahrungen der deutschen Investoren in Ungarn sind positiv. Ihre Zufriedenheit kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die in Ungarn gegründeten Firmen meistens erweitert werden. Gleichzeitig steigt das Interesse an neuen Investitionen und dieser Trend scheint anzuhalten.
Das wichtigste Investitionsmotiv für deutsche Investoren ist die Erschließung neuer Absatzmärkte in Ungarn. 69% der Unternehmen nennen dieses Motiv an erster Stelle. Für die Unternehmen haben im Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen für Investitionen auch die politische Stabilität und der kommende Beitritt in die EU eine große Bedeutung.
Die ungarische Wirtschaft wird sich weiter positiv entwickeln. Es sind von ungarischer Seite noch erhebliche und anhaltende Anstrengungen notwendig, um die wirtschaftliche Entwicklung in Schwung zu halten.
In diesem Zusammenhang haben die Wirtschaftsbeziehungen zu den südlichen Bundesländern bereits Tradition
Das Bundesland Niedersachsen nimmt im Warenverkehr mit Ungarn den 5. Platz aller deutschen Bundesländer ein.
Die ungarische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Wirtschaftsbeziehungen zu den norddeutschen Bundesländern u.a. zu Niedersachsen zu vertiefen.
|